Primas: „Grünes Herz steht vor dem Infarkt“
Erfurt - Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag fordert umfangreiche Sofort-Hilfen für die Waldeigentümer im Freistaat. „Die Lage in den Thüringer Wäldern ist durch Sturm und Trockenheit so dramatisch wie seit 1947 nicht mehr. Bedingt durch das Überangebot auf dem Holzmarkt infolge der extremen Witterung bekommen Waldbesitzer ihre Bäume nicht mehr verkauft. Wir brauchen unverzüglich gemeinsam getragene Lösungen für die Bewältigung dieser Krisensituation“, so der CDU-Forstexperte Egon Primas. Unter Primas´ Leitung hatten sich Mitglieder des Forst- und des Umweltausschusses vor einigen Tagen ein Bild vor Ort in Waldgebieten rund um Wasungen und Schleiz gemacht. „Wir müssen mit allen Mitteln die Ausbreitung des Borkenkäfers eindämmen“, so Primas. In der Diskussion sind die Einrichtung von Nasslagern oder ein Holzankaufprogramm durch das Land. Die CDU-Landtagsfraktion hat das Thema als Aktuelle Stunde auf die Tagesordnung der kommenden Plenarsitzung gesetzt.
Im vergangenen Jahr kam es mit 1,14 Millionen Festmetern zu erheblichen Sturmschäden, was auch bedingt durch anschließende Trockenheit extrem hohe Borkenkäferschäden zur Folge hatte. Thüringen verzeichnet aktuell die größte Massenvermehrung seit dem Jahr 1947. Seit Beginn des Jahres 2019 summieren sich die neuen Schäden durch Sturm und Nassschnee bereits auf rund 216.000 Festmeter. Der Käfer-Befall liegt aktuell schon um das 30fache höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Primas plädierte angesichts dieser Zahlen ebenfalls dafür, den Waldumbau in Richtung sturm- und wärmeresistenterer Baumarten großflächig voranzutreiben. „Das kostet Geld. Insofern muss die Forstanstalt finanziell besser ausgestattet und private und kommunale Waldeigentümer gefördert werden.“ Über die Höhe der Unterstützung werde unverzüglich gemeinsam mit der Landesregierung zu reden sein.
Matthias Thüsing
Pressereferent