Rückendeckung für Landesforstanstalt
Erfurt – Künftig sollen nur noch Waldflächen stillgelegt werden, bei denen sich die forstwirtschaftliche Nutzung betriebswirtschaftlich nicht lohnt oder deren Eigentümer bereits faktisch zur Nutzungsaufgabe verpflichtet sind. Das hat der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Egon Primas, heute in Erfurt erklärt. Er bezog sich dabei auf den anhaltenden Streit über die ausstehende Bestimmung von Waldflächen, die zukünftig stillgelegt werden sollen. Ausdrücklich schloss Primas sich der heutigen Forderung der Landesforstanstalt an, die Forst- und Holzindustrie nicht weiter zu schwächen.
„Es ist Zeit, dass die Landesregierung Farbe bekennt und den Waldwildnis-Plänen der Umweltministerin Anja Siegesmund ein Ende setzt“, sagte Primas mit Blick auf den anhaltenden Streit innerhalb der Landesregierung. Allein Siegesmunds Pläne für den Possenwald „gefährden nicht nur die Arbeitsplätze im Forstamt Sondershausen, sondern weit über 100 weitere Jobs in der Verwertung und Holzverarbeitung“, fügte er hinzu. Die Ministerin blende mit ihrem Beharren auf den Stilllegungsplänen für Possen und Hainleite völlig aus, dass es gerade die nachhaltige Bewirtschaftung sei, welche die Biodiversität sichere.
Die CDU-Fraktion bekennt sich grundsätzlich zum Ziel, fünf Prozent der Waldfläche nicht weiter zu nutzen. Für die noch fehlenden rund 8000 Hektar sieht der Forstexperte Primas vor allem zwei Möglichkeiten. Sie sollen zum einen dort gesucht werden, wo sich nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben der Holzeinschlag nicht lohnt. Zum anderen will der Abgeordnete jene Eigentümer in die Pflicht nehmen, die nach Satzungs- und Stiftungszweck dem Naturschutz in besonderer Weise verpflichtet sind. Das betrifft in Thüringen unter anderem die sogenannten Flächen des Nationalen Naturerbes. Dabei handelt es sich um Flächen, die die Bundesrepublik Deutschland an die Länder, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) oder an Naturschutzverbände übertragen hat.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher