Emde: Mitfühlende Kumpanei statt klarer Haltung

Erfurt – Durch einen auftrumpfenden Gratulations-Tweet für die Familie des Justizministers Dieter Lauinger erweckt Ministerpräsident Bodo Ramelow (LINKE) den Eindruck, als billige er das Vorgehen dreier Minister des rot-rot-grünen Kabinetts in der Lauinger-Affäre. Diesen Vorwurf erhebt der Obmann der CDU-Fraktion im Untersuchungsausschuss „Möglicher Amtsmissbrauch“, Volker Emde. Posts des Ministerpräsidenten bei Facebook und Twitter und der anschließende Schlagabtausch in den sozialen Medien zeigen laut Emde, dass Ramelow weder das Schulrecht kennt, noch irgendetwas Kritikwürdiges am gesamten Vorgang zu sehen scheint. „Erstmals äußert sich der Ministerpräsident als Privatmann im Zusammenhang mit einem Skandal, zu dem er bisher wohlweislich geschwiegen hat. Und was kommt, ist eine Art mitfühlender Kumpanei. Das irritiert“, so der Obmann.

Die Vorgänge um die gesetzeswidrige Befreiung eines Sohnes des Thüringer Justizministers Lauinger von der besonderen Leistungsfeststellung (BLF) beschäftigen zurzeit den erwähnten Untersuchungsausschuss des Thüringer Landtags. Auf Drängen und Drohen des Justizministers hatte die damalige Thüringer Bildungsministerin Birgit Klaubert nach Konsultation des Staatskanzleiministers Benjamin Immanuel Hoff dem Justizminister-Sohn die BLF erlassen, obgleich er sie nach dem Schulrecht zwingend hätte schreiben müssen. Der Sohn schrieb – anders als ein Mitschüler aus der gleichen Klasse - die BLF später auch nicht nach, obwohl dies durch eine Mitarbeiterin des Ministeriums angewiesen war. Auch zu einer durch die Ministerin vorgeschlagenen externen Prüfung kam es nicht. Die näheren Umstände dieser Einzelfallbehandlung im Dreieck Justizministerium, Bildungsministerium und Staatskanzlei soll der Untersuchungsausschuss ausleuchten.

Emde wies die von Ramelow aufgestellte Behauptung zurück, N.L. habe mit der Hochschulreife auch die BLF erbracht. „Richtig ist, dass es für einen Schüler mit der bestandenen Hochschulreife keine praktische Bedeutung mehr hat, ob er diese Prüfung abgelegt hat oder nicht. Doch sie ist eine richtige und aus guten Gründen eingeführte Rückfallposition für alle, die ihre Abiturprüfungen nicht bestehen. Deshalb sollte sie durch den Ministerpräsidenten auch nicht zum Beifang des Abiturs herabgeschrieben werden. Er verhöhnt damit alle Schüler, die sich seit Jahren der gesetzlich zwingend vorgeschriebenen BLF am Ende der 10. Klasse unterziehen“, sagte Emde. Es sei dem Privatmann Ramelow unbenommen, dem Sohn einer befreundeten Familie zum Abitur zu gratulieren. „Doch vom Ministerpräsidenten unseres Landes erwarte ich eine klare Haltung zu einem Vorgang, den außer Dieter Lauinger und offenbar auch Bodo Ramelow inzwischen fast alle als Skandal empfinden“, so der Abgeordnete abschließend.

Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher

Weitere Themen

Henkel: „Hilfen für Weihnachtsmarkthändler nicht fordern, sondern machen“

Zu den heutigen Aussagen des Thüringer Ministerpräsidenten nach der Bund-Länder-Konferenz, wonach er den von Weihnachtsmarktschließungen betroffenen Händlern Hilfen in Aussicht stellt, erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Martin Henkel:

Lesen

Mehrheitsbeschluss: Abschlussbericht zur Lauinger-Affäre erst nach der Landtagswahl

Volker Emde: Skandal soll unter der Decke gehalten werden

Lesen

Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Gera wird Thema im Justizausschuss

Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Gera wird Thema im Justizausschuss Vorwürfe auf der Basis gesicherter Fakten bewerten

Lesen

Neue Aussagen belasten Staatskanzlei im Lauinger-Untersuchungsausschuss

Emde: „Prüfungsbefreiung war augenscheinlich Gefallen unter Ministerkollegen“

Lesen

CDU-Fraktion kritisiert geplante Veröffentlichung des Lauinger-Zwischenberichts

CDU-Fraktion kritisiert geplante Veröffentlichung des Lauinger-Zwischenberichts Emde: Ausschussmehrheit setzt Landtag erheblichem Prozessrisiko aus

Lesen

CDU-Fraktion übt scharfe Kritik an Gutachten-Auftrag zu Abgeordnetenrechten

Geibert: Verstoß gegen die Freiheit des Mandats und Oppositionsrechte

Lesen

CDU beantragt Sondersitzung des Landtags und verlangt Entlassung des Justizministers

Mike Mohring: Das Maß in der Lauinger-Affäre ist voll

Lesen

Thüringer Justizminister erteilt Schülern Hausverbot

Bühl: Was Lauinger nicht passt, wird ausgeblendet

Lesen

Mike Mohring zur Entscheidung zum Gebietsreform- vorschaltgesetz

Krachende Niederlage für Ramelow und Rot-Rot-Grün – Guter Tag für Thüringen

Lesen

Pöbelei im Parlament - Parlamentarischer Geschäftsführer ruft zur Mäßigung auf

Persönliche Integrität politischer Gegner nicht in Frage stellen

Lesen

Funktional-, Verwaltungs- und Gebietsreform: Emde weist Kritik der LINKEN zurück

Plumpes Ablenkungsmanöver – Koalition in entscheidenden Fragen zerstritten

Lesen

CDU-Fraktion empört über Sandro Witts Polit-Dossier

Emde: Thüringer DGB-Chef lässt jede parteipolitische Neutralität vermissen

Lesen

CDU-Fraktion zu den Planungen der Regierungskoalition für das Jahr 2016

Volker Emde: Rot-Rot-Grün tritt weiter auf der Stelle

Lesen

CDU-Fraktion nominiert Jörg Geibert als Vorsitzenden für den Haushaltsausschuss

Emde fordert konsequentes Handeln: Reinholz soll Mandat abgeben

Lesen

CDU-Fraktion erteilt Forderung nach einem Integrations-Soli eine Absage

Erfurt - „Jetzt rächt sich, dass Rot-Rot-Grün den Konsolidierungspfad bereits mit dem Haushalt 2015 verlassen hat.“ Das hat der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Volker Emde, zu den heutigen Forderungen des Thüringer Ministerpräsidenten Bodo Ramelow gesagt, die Solidarpaktmittel in einen Flüchtlings- und Integrationssoli umzuwidmen. „Der Bund hat gerade eine Aufstockung der Mittel beschlossen, und schon wieder ruft Thüringens Ministerpräsident nach mehr Geld“, sagte Emde. Zugleich kritisierte der Parlamentarische Geschäftsführer, dass Landräte und Oberbürgermeister zwar eins ums andere Mal zu Aussprachen gebeten würden, aber das Land den Kommunen die konkreten Hilfen schuldig bleibe.

Lesen

Volker Emde weist Unterstellungen gegenüber Landtagspräsident Carius zurück

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Volker Emde, hat die Unterstellungen seiner Kollegin Astrid Rothe-Beinlich gegenüber Landtagspräsident Christian Carius hinsichtlich eines Empfangs zum „Christopher Street Day“ zurückgewiesen. „Die Organisationen nicht heterosexuell lebender Menschen hatten und haben im Landtag immer einen Platz. Das unterstützt ausdrücklich auch die CDU-Fraktion. Und der Landtagspräsident hat mit keinem Wort eine andere Haltung erkennen lassen“, sagte Emde.

Lesen

Emde: Deutlicher Rückgang ist Ansporn, noch besser zu werden

Die Zahl der Abgänger, die allgemeinbildende Schulen ohne Abschluss verlassen, ist in den zurückliegenden Jahren laut Thüringer Schulstatistik deutlich von 9,4 Prozent (2002/2003) auf jetzt 7,3 Prozent (2008/2009) gesunken. Darauf hat der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Emde, hingewiesen. Der Landtagsausschuss für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat sich gestern auf Antrag der CDU-Fraktion mit dem Thema „Schulabgänger ohne Schulabschluss“ befasst.

Lesen