Gottweiss: „Ohne Netzanbindung geht Wasserstoffstrategie nicht auf“
Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag kritisiert, dass Thüringen als einziges ostdeutsches Bundesland nicht Teil eines großen gemeinsamen Leitungsnetzes ist, das ab 2026 unter dem Namen „doing hydrogen“ entstehen soll. „475 Leitungskilometer führen am Freistaat vorbei. Die Thüringer Wasserstoffstrategie kann gar nicht aufgehen, wenn es keine Anbindung an ein überregionales Wasserstoffnetz gibt“, erläutert der energiepolitische Sprecher der Landtags-CDU, Thomas Gottweiss, die Kritik seiner Fraktion. „Ohne solche Möglichkeiten zur Speicherung wird die Energiewende in Thüringen nicht gelingen. Solange wir keine praktikablen Pufferlösungen schaffen, um die Volatilität dieser Energieformen aufzufangen, werden wir abhängig bleiben von Stromimporten aus Ländern, die weiter auf Atomstrom und fossile Energieträger setzen“, machte Gottweiss deutlich.
Von der Landesregierung wollte Gottweiss deshalb im Rahmen einer mündlichen Anfrage wissen, warum Thüringen nicht am Aufbau eines ostdeutschen Wasserstoffnetzes beteiligt ist. „Die Antworten waren mehr als unbefriedigend und deuten darauf hin, dass die selbsternannte Klimakoalition ihre Hausaufgaben schlicht nicht gemacht hat. Denn nur mit der Anbindung an ein leistungsstarkes Wasserstoffnetz kann Versorgungssicherheit gewährleistet werden“, so der CDU-Politiker. Zudem seien auch Wasserstoffimporte auf eine entsprechende Infrastruktur angewiesen. „Die Schlafwagen-Mentalität der Landesregierung droht zu einem echten Wettbewerbsnachteil für Thüringer Unternehmen zu werden. Wenn Rot-Rot-Grün nicht bald aufwacht, ist Thüringen hier bald genauso hintendran wie bei der Transformation der Automotive-Industrie“, so Gottweiss‘ Befürchtung.
Felix Voigt
Pressesprecher