Jörg Kellner zur geplanten Fortentwicklung der Thüringer Theaterlandschaft
„Die Staatskanzlei offeriert Gedankenspiele. Das ist zu wenig!“
Erfurt – „Die Staatskanzlei offeriert den Theatern, Orchestern, Trägern und Belegschaften im Wesentlichen Gedankenspiele und überlässt es ihnen weitgehend selbst, die Konsequenzen daraus zu ziehen. Das ist zu wenig.“ Das hat der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Kellner, zu den heute vorgestellten Überlegungen der Thüringer Staatskanzlei zur Fortentwicklung der Thüringer Theaterlandschaft gesagt. Eine zukunftsfähige Theater- und Orchesterlandschaft lässt sich nach Kellners Überzeugung durch engere Zusammenarbeit sichern, die den einzelnen Standorten ihr Profil belässt.
Kellner kündigte eine intensive Auseinandersetzung mit der vorgelegten Strategie an. „In einer ersten Einschätzung stellt sich die Situation so dar, als sollten die beteiligen Akteure gegeneinander ausgespielt werden. Die Ansage scheint klar: Entweder ihr findet Euch, oder es setzt ein Sterben auf Raten ein“, umriss Kellner seinen Eindruck. „Die Staatskanzlei sieht sich am Ende in der Rolle des Moderators und des Schiedsrichters. Das ist bequem, aber nicht ausreichend“, so der Kulturpolitiker.
Die Landesregierung hat nach ihren eigenen Angaben rund 50 Gespräche mit allen beteiligten Akteuren geführt. „Wenn Staatskanzleiminister Benjamin-Immanuel Hoff nun davon spricht, dem zwanglosen Zwang des besseren Arguments Raum geben zu wollen, frage ich mich: Wo sollen nach einem solchen Dialogprozess eigentlich noch neue Argumente herkommen?“, so Kellner. Auch die Landesregierung werde sich irgendwann der Erkenntnis beugen müssen, dass am Ende jedes Dialogs Entscheidungen stehen und sie dafür verantwortlich ist.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher