Kellner: „Abschaffung der Oberen Denkmalschutzbehörde zwingt Bürger gleich auf den Klageweg“

Erfurt - Die CDU-Fraktion fordert auch nach der Abschaffung der Oberen Denkmalschutzbehörde in Thüringen bürgerfreundliche Widerspruchsmöglichkeiten im Konfliktfall zwischen Eigentümern von Denkmalen und der Verwaltung. „Nachdem die Landesregierung diese Behörde im Dezember abgeschafft hat, entfällt auch deren Aufgabe als Streitschlichter zwischen unterer Denkmalbehörde und dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie“, warnt der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Kellner. Bürger würden damit zugleich die Möglichkeit verlieren, etwa im Falle geplanter Sanierungen gegen strittige  Entscheidungen der Denkmalpfleger in den Kreisen und kreisfreien Städten Widerspruch einzulegen, so Kellner: „Fragen beispielsweise nach der erlaubten Größe von Dachgauben oder nach Art und Farbe des Fassadenputzes  müssen ohne Widerspruchsstelle gleich vor Gericht geklärt werden.“ Das allerdings sei teuer und zeitlich deutlich aufwändiger, als den Fall von einer übergeordneten Behörde noch einmal überprüfen zu lassen. Dies führt laut Kellner nicht nur fast zwangsläufig zu einer unnötigen Verhärtung der Fronten zwischen Eigentümern und Denkmalämtern, sondern widerspricht auch der Forderung nach einer bürgerfreundlichen Verwaltung, die durch die Existenz der oberen Denkmalschutzbehörde im Landesverwaltungsamt bislang gewährleistet war.“ 

Die Abschaffung der Oberen Denkmalschutzbehörde ist Teil der im Dezemberplenum verabschiedeten Behördenstrukturreform der rot-rot-grünen Landesregierung. Kellner verweist in seiner Kritik darauf, dass andere Bundesländer wie Baden-Württemberg an oberen Denkmalschutzbehörden festhalten, ausdrücklich  um den Bürger neben der Möglichkeit der Klage vor Gericht eine Eingabe bei der Widerspruchsbehörde zu ermöglichen. 

M. Thüsing
Pressereferent

Weitere Themen

CDU-Fraktion kritisiert abwegigen Vorschlag zur Schlösserstiftung

Kellner: „Nachträglicher Beitritt Thüringens widerspricht Bundestagsbeschluss“

Lesen

CDU-Fraktion fordert Akteneinsicht für DDR-Zwangsadoptierte und leibliche Eltern

CDU-Fraktion fordert Akteneinsicht für DDR-Zwangsadoptierte und leibliche Eltern Wirkner: „Folgen von DDR-Zwangsadoptionen endlich aufklären“

Lesen

CDU-Fraktion beantragt Landtags-Sondersitzung zur „Stiftung Mitteldeutsche Schlösser und Gärten“

Kellner: „Keine Fakten schaffen, bevor der Landtag beraten hat“

Lesen

CDU-Fraktion fordert Neustart für die Veste Heldburg

CDU-Fraktion fordert Neustart für die Veste Heldburg Kellner: „Das deutsche Burgenmuseum ist offensichtlich unterfinanziert“

Lesen

CDU lehnt Geschlechter-Quote für Wahllisten weiter ab

Kellner: „Anspruch und Wirklichkeit gehen bei Rot-Rot-Grün weit auseinander“

Lesen

Bei der geplanten mitteldeutschen Schlösserstiftung sind noch viele Fragen offen

Bei der geplanten mitteldeutschen Schlösserstiftung sind noch viele Fragen offen Kellner: „Kulturausschuss muss in alle Planungen eingebunden werden “

Lesen

CDU-Kulturpolitiker Jörg Kellner fordert Konsequenzen aus Erfahrungen mit Reinhardsbrunn

Private Investitionen in bedeutsame Kulturdenkmale künftig durch Bankbürgschaften absichern

Lesen

CDU-Fraktion sieht massiven Änderungsbedarf am Archivgesetz

Kellner: „Landesregierung hat Expertise des Landesarchivs komplett ignoriert“

Lesen

Gesetz zum „Grünen Band“ wird Thema im Ausschuss für Europa, Kultur und Medien

Ursprung und Geschichte des Naturmonuments besser berücksichtigen

Lesen

Kulturpolitische Sprecher der Unionslandtagsfraktionen tagten in Erfurt und Eisenach

Landespolitiker fordern bundesweiten „Kulturinvestitionsfonds“

Lesen

Kulturpolitiker Kellner hat kritische Anfragen zum Kulturstadtvertrag für Weimar

"Vertrag darf nicht zu Nachteilen für andere Städte und Landkreise führen"

Lesen

CDU-Fraktion zum Erhalt der BStU-Außenstellen für Thüringen

Kellner: "Vogel-Strauß-Politik der Landesregierung wird Außenstellen nicht sichern"

Lesen

CDU fordert Gedenkstättenkonzept für Außenstellen der Stasi-Unterlagenbehörde

Jörg Kellner: Außenstellen als regionale Lernorte erhalten

Lesen

Debatte um die Perspektiven Thüringer Museen

Jörg Kellner: Landesregierung muss Zusagen einhalten

Lesen

CDU-Fraktion zu Schließungsplänen für drei Erfurter Museen

Kellner: Kahlschlag bei Erfurter Kultur Folge des Kommunalen Finanzausgleichs

Lesen

Welttheatertag: Kellner zieht kritische Zwischenbilanz zur Theater- und Orchesterreform

Landesregierung hat mehr Verunsicherung gestiftet als Perspektiven eröffnet

Lesen

25 Jahre Historische Kommission für Thüringen – CDU erneuert Kritik an Archivgesetz

Kellner: Rot-Rot-Grün ist im Begriff, der Thüringer Landesgeschichte Schaden zuzufügen

Lesen

CDU macht Verzögerungen bei Friedenstein-Sanierung zum Ausschuss-Thema

Kellner: Landesregierung muss Finanzierungs-Versprechen einhalten

Lesen

Jörg Kellner zur geplanten Fortentwicklung der Thüringer Theaterlandschaft

„Die Staatskanzlei offeriert Gedankenspiele. Das ist zu wenig!“

Lesen

„Politische Verantwortung lässt sich nicht einfach wegmoderieren“

Erfurt – „Politische Verantwortung lässt sich nicht einfach wegmoderieren.“ Mit diesen Worten hat der kulturpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Jörg Kellner, auf die geplatzten Gespräche des Staatskanzlei- und Kulturministers Benjamin Immanuel Hoff mit den Intendanten der Thüringer Theater und Orchester reagiert. Über das Scheitern der Beratungen hat heute die Thüringer Allgemeine berichtet. „Der durchsichtige Versuch, die Intendanten in Mithaft zu nehmen, ist gescheitert. Die Landesregierung ist in der Pflicht zu sagen, was sie will. Auf dieser Basis kann dann diskutiert werden“, sagte Kellner. Die bekannt gewordenen Pläne Hoffs hat die CDU-Fraktion bereits im August scharf kritisiert.

Lesen