Landespolitiker fordern bundesweiten „Kulturinvestitionsfonds“
Erfurt – Die kulturpolitischen Sprecher der Unionsfraktionen in den deutschen Landesparlamenten haben sich gestern in Erfurt für einen bundesweiten „Kulturinvestitionsfonds“ ausgesprochen. Er soll Kommunen unterstützen, die besonders hohe Kulturausgaben pro Kopf haben und aus Mitteln des Bundes und der Länder gespeist werden. Das erklärte der kulturpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Jörg Kellner, nach Abschluss der Konferenz. Die Thüringer Unionsfraktion war Gastgeber der zweitägigen Zusammenkunft in Erfurt und Eisenach. „Kultur prägt Identitäten, sie ist ein enormer Wirtschaftsfaktor, sie lebt aus der Wechselbeziehung zwischen dem Erbe und kultureller Innovation“, sagte Kellner.
Die Kulturpolitiker sehen Kommunen, Länder und den Bund gemeinsam in der Pflicht für eine verlässliche Kulturförderung und das heißt, wie der Thüringer Landtagsabgeordnete verdeutlichte, ein stärkeres Engagement. Angesichts des Umfangs mancher Herausforderungen werben sie für den Ausbau von Kooperationen. „In Kooperationsverbünden können mehrere Länder, aber auch der Bund und einzelne Länder zusammenwirken und damit die Schätze zum Beispiel für den Kulturtourismus auch besser heben“, ist Kellner überzeugt. Dabei geht der Blick der Landespolitiker über die nationale Ebene deutlich hinaus. „Was uns kulturell prägt, ist ganz überwiegend gemeinsames europäisches Erbe, das sich national und regional ausgeprägt hat. Auch deshalb setzen wir uns für europäische Austauschprogramme für die junge Generation ein“, so der Gothaer Abgeordnete.
Auf der Tagesordnung der Konferenz standen eine ganze Reihe weiterer kulturpolitischer Herausforderungen. So forderten die Landespolitiker Bundesprogramme, um die Herkunft von Kunstgütern zu klären (Provenienzforschung), zur Digitalisierung von Kulturgut und die Einbeziehung von Kultureinrichtungen in die „Bildungsoffensive digitale Wissensgesellschaft“. Kellner begreift die Digitalisierung als „Riesenchance, Kultur umfassender zu erschließen und weiteren Kreisen der Bevölkerung unkompliziert zugänglich zu machen. Sie steht aber genauso für neu künstlerische Ausdrucksformen, auf die ich sehr gespannt bin.
Den Erfurter Beschluss der Kulturpolitischen Sprechertagung der CDU/CSU-Landtagsfraktionen vom 24.10.2017 finden sie im Anhang.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher