Zippel: „Nach einem Herzinfarkt zählt jede Minute“
Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag hat die Minderheitsregierung zu einer zügigen Etablierung flächendeckender Herzinfarktnetzwerke aufgefordert. Die Pläne dafür lägen lange in der Schublade und müssten nun endlich herausgeholt werden, erklärten der Fraktionsvorsitzende, Mario Voigt, und der gesundheitspolitische Sprecher, Christoph Zippel, nach einem Treffen mit der Landesärztekammer. Zippel: „Thüringen hat im bundesweiten Vergleich mit die höchste Sterblichkeitsrate nach Herzinfarkten. Es ist daher geboten, hier ein System zu schaffen, in dem wir noch schneller und effizienter eingreifen und helfen können.“ Das Land müsse jetzt schleunigst klären, welche Standards im Ablauf der Herzinfarktversorgung gelten sollen, so Zippel. So könnten sich beispielsweise Kliniken in unmittelbarer Nachbarschaft besser abstimmen, um so am Ende auch Kosten zu sparen. Zudem müssten Kriterien für die Ausweisung von therapeutischen PCI-Zentren festgelegt werden. Zippel: „Zeit spielt bei Herzinfarkten eine wichtige Rolle, es geht um jede Minute. Den Punkt zwischen einem Infarkt und der Behandlung in einem Herzkatheterlabor können wir am einfachsten beeinflussen. Deshalb muss das Land hier handeln und entsprechende Festlegungen in der Verordnung machen.“
Die CDU-Politiker haben verdeutlicht, dass ein solches Netzwerk beispielhaft und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem neuen Landeskrankenhausplan sein kann. „Das Land muss bei der Reform jetzt vorwärts kommen. Wir fordern eine flächendeckende gute medizinische Versorgung in allen Teilen Thüringens. Das haben wir in den Verhandlungen zum Landeshaushalt deutlich gemacht. Die Krankenhäuser brauchen endlich eine klare und dauerhafte Perspektive“, erklärte Mario Voigt. Hierzu hat der Landtag auf Antrag der CDU-Fraktion zuletzt die Landesregierung beauftragt, mit den gesundheitspolitischen Akteuren ein Zukunftsbild für die Thüringer Landeskrankenhausplanung zu entwickeln, das noch im zweiten Quartal vorgestellt werden soll. Voigt: „Die Gesundheitsministerin darf hier nicht weiter auf dem Bremspedal stehen, sondern muss endlich auf die Überholspur wechseln. Die Krankenhäuser müssen wissen, wo und wie sie investieren können. Wenn die Ministerin nicht endlich in den zweiten Gang schaltet, schadet sie damit der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.“
Christian Voigt
Leiter Digitales Nachrichtenzentrum