FDP und CDU werben um fraktionsübergreifende Unterstützung bei der Bewältigung der Langzeitfolgen von COVID-19
Die FDP-Fraktion hat dem Thüringer Landtag eine Initiative vorgelegt, die die Erforschung von Long-COVID stärken und die Versorgungssituation der betroffenen Patienten verbessern soll. „Gemeinsam mit den führenden Experten aus Medizin, Wissenschaft und Versorgungswirtschaft haben wir einen Antrag erarbeitet, der sich dem Phänomen Long-COVID widmet. Wir legen damit bundesweit den ersten strukturierten Lösungsansatz vor, der den Bereich der Grundlagenforschung und konkrete Versorgungsfragen miteinander verbindet“, so der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Robert-Martin Montag.
Die CDU-Fraktion hat sich entschlossen, die Initiative als Mitantragssteller zu unterstützen, um sich den Herausforderungen von Long-COVID gemeinsam zu stellen. „Die bisher bekannten gesundheitlichen Auswirkungen des Phänomens Long-COVID sind beunruhigend. Wir haben es mit einem neuartigen Krankheitsbild zu tun, wobei das Ausmaß dieser Erkrankung noch nicht abzusehen ist. Das bedeutet: wir brauchen vor allem mehr klinische Daten, damit die Wissenschaft Therapien für die Betroffenen entwickeln kann. Ich hoffe deshalb auf Unterstützung der regierungstragenden Fraktionen für den Antrag in der kommenden Plenarwoche“, sagt Christoph Zippel, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Hintergrund:
Seit dem Spätsommer 2020 berichten immer mehr Menschen von länger als 12 Wochen anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden und in hohem Maße körperlichen Einschränkungen, die sich während oder nach einer COVID-19-Infektion entwickelt haben. Neben ambulanter oder stationärer Versorgung sind diese Patienten teilweise auf langwierige Reha-Therapien angewiesen. Auffällig ist, dass ein großer Teil der Betroffenen die diagnostischen Kriterien von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS) erfüllt. Dieses Ergebnis ist verheerend, da ME/CFS eine schwere neuroimmunologische Erkrankung ist, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. Betroffen sind nicht nur Hochbetagte, sondern auch Kinder und Erwachsene, die zunächst keine schweren Symptome zeigten oder auf stationäre Versorgung angewiesen waren. Die beiden jüngsten Patienten, die an der ersten Long-COVID Ambulanz für Kinder in Jena untersucht wurden, waren acht Monate und drei Jahre alt.
Felix Voigt
Pressesprecher