Herrgott: Hohe Anzahl ausländischer Schulabgänger ohne Abschluss offenbart Schwäche bei der schulischen Integration
Erfurt – „Dass 22,7 Prozent der ausländischen Schulabsolventen in Thüringen die Schule ohne einen Abschluss verlassen, ist alarmierend (Bundesdurchschnitt 14,2 Prozent). Die Strategie der Landesregierung, auch Kinder ohne Sprachkenntnisse direkt in die regulären Klassen zu schicken, geht nicht auf.“ Das erklärte der migrationspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Christian Herrgott, im Nachgang der Vorstellung des INSM-Bildungsmonitors 2018 in dieser Woche. Danach belegt Thüringen im Handlungsfeld Integration lediglich Platz 11 im Länderranking.
Auch die Quote ausländischer Jugendlicher beim Erwerb der Studienberechtigung ist in Thüringen deutlich schlechter als im Bundesdurchschnitt. Im Jahr 2016 erlangten mit 2,2 Prozent unterdurchschnittlich viele Jugendliche mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit an beruflichen Schulen die Studienberechtigung (Bundesdurchschnitt: 7,0 Prozent). Die Situation an allgemeinbildenden Schulen ist ähnlich. Hier erreichten in Thüringen im Jahr 2016 5,1 Prozent ausländischer Jugendlicher die Studienberechtigung, im Bundesdurchschnitt waren es 9,1 Prozent.
„Mit der sofortigen Integration von ausländischen Kindern und Jugendlichen in den regulären Unterricht überfordert die Landesregierung Schüler und Lehrer. Im Ergebnis wird ausländischen Jugendlichen dadurch der Start in Ausbildung und Beruf erschwert“, so Herrgott. Auf ihrer Sommerklausur in Sondershausen erneuerte die CDU-Fraktion deshalb ihre Forderung nach der Einführung sogenannter Vorschaltklassen. Dort sollen ausländische Kinder und Jugendliche zunächst die deutsche Sprache erlernen und sich mit den kulturellen Grundlagen unseres Landes vertraut machen. So können sie anschließend dem regulären Unterricht besser folgen.
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Kristina Nordt