Rosin: Zeichen für wachsende Überforderung der Thüringer Grundschulen
Erfurt – „Besorgniserregend“ sind nach den Worten der Bildungspolitikerin Marion Rosin die Ergebnisse der aktuellen Grundschulstudie des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB). Auch in Thüringen konnten Grundschüler der Studie zufolge 2016 schlechter rechnen, lesen und schreiben als noch fünf Jahre zuvor. Die entscheidende Ursache sieht Rosin in einer „wachsenden Überforderung der Grundschulen. Nach der Inklusion sollen sie jetzt auch noch die Integration von Kindern mit einem völlig anderen kulturellen Hintergrund leisten.“ In der Konzentration auf die Schul- und Unterrichtsqualität, der Einrichtung von Vorschaltklassen für nicht Deutsch sprechende Kinder und dem Erhalt kleiner Grundschulen sieht die CDU-Politikerin Ansatzpunkte, um den Abwärtstrend zu stoppen und wieder umzukehren. Auch die von der Jungen Union ins Gespräch gebrachte Integrationsquote von 25 Prozent pro Klasse verdiene ernsthafte Prüfung.
Rosin kritisiert seit Längerem, „dass Grundschulen mit immer weiteren Aufgaben überfrachtet werden, ohne dafür die erforderliche personelle und materielle Ausstattung zu bekommen“. Allein die Inklusionspolitik ist nach ihrer Überzeugung ein kaum zu leistender Kraftakt, weil linke Bildungspolitik zu viel und zu schnell auf einmal wolle. „Die Integration von Kindern, die kein Deutsch sprechen, andere kulturelle Voraussetzungen mitbringen und durch Krieg und Flucht nicht selten psychisch belastet sind, wird nun einfach noch oben darauf gepackt“, fügte die Abgeordnete hinzu. Sie erneuerte die Forderung der CDU, des Deutschen nicht mächtige Kinder zunächst in Vorschaltklassen zusammenzufassen. „Wer nichts oder wenig versteht, kann auch dem Unterricht nicht ausreichend folgen. Das ist belastend für alle Beteiligten“, so die studierte Grundschullehrerin Rosin.
Bestärkt fühlt sich die Abgeordnete durch die deutlichen Hinweise, dass die Konzentration auf die Schul- und Unterrichtsqualität Früchte trägt. „Da geht es um das pädagogische und didaktische Kerngeschäft. Wer die elementaren Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen nicht erlernt, der wird es auch später schwer haben“, sagte Rosin. Für eine bestmögliche Förderung des Lernprozesses sei es erforderlich, die Elternhäuser und die örtlichen Gegebenheiten gut zu kennen. „Grundschullehrer und Erzieher wollen das Beste für die Kinder, sie wollen sich kümmern. Das geht aber nur in überschaubaren Verhältnissen. Deshalb wollen wir auch kleine Grundschulen als vertraute Lernorte erhalten“, betonte die Abgeordnete. Doch gerade die Existenz der kleinen Grundschulen stellt Rot-Rot-Grün nach ihren Worten immer wieder in Frage.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher