CDU-Fraktion fordert Programm zur Senkung der Zahl drogenabhängiger Mütter
Meißner: Neue Wege in der Suchtprävention einschlagen
Erfurt - Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag fordert die Landesregierung auf, ein Konzept vorzulegen, um die Zahl drogenabhängiger Mütter zu senken. Wie die sozialpolitische Sprecherin Beate Meißner am Sonntag in Erfurt mitteilte, hat die Fraktion einstimmig einen Antrag beschlossen, der die Parameter für ein solches Konzept definiert. "Immer mehr schwangere Frauen und junge Mütter in Thüringen konsumieren Drogen. Die Auswirkungen auf die Kinder und ihre Entwicklungsmöglichkeiten, aber auch auf unser Sozial- und Gesundheitssystem sind fatal. Deshalb ist es an der Zeit, hier neue Wege einzuschlagen", erklärte Meißner. Ein solches Konzept müsste zum einen das gesamte System der Familie berücksichtigen und zum anderen das Kindeswohl beziehungsweise dessen Gefährdung fest im Blick haben, sagte die CDU-Politikerin. Eine große parlamentarische Anfrage der CDU-Fraktion hatte ergeben, dass Suchtberatungsstellen und Suchtfachkliniken in Thüringen eine vermehrte Abhängigkeit insbesondere von der Droge Crystal Meth registrieren.
Der Ansatz der stationären Betreuung drogenabhängiger Mütter mit ihren Kindern ist ein einzigartiges Konzept in Mitteldeutschland und muss solide finanziert werden
Beate Meißner sozialpolitische Sprecherin
In ihrem Antrag fordert die CDU-Fraktion gleichzeitig, Einrichtungen wie das "Suchthilfezentrum für Mutter und Kind Wendepunkt Wolfersdorf" als Modellprojekt im Freistaat Thüringen anzuerkennen und zu fördern. "Der Ansatz der stationären Betreuung drogenabhängiger Mütter mit ihren Kindern ist ein einzigartiges Konzept in Mitteldeutschland und muss solide finanziert werden", erklärte Meißner. Die Mutter-Kind-Einrichtung des Wendepunkt e. V. in Wolfersdorf bietet seit 2011 drogenabhängigen Müttern aus ganz Deutschland die Möglichkeit, sich mit ihrer Suchtproblematik auseinanderzusetzen und eine für das Kindeswohl förderliche, tragfähige und zukunftsorientierte Beziehung aufzubauen. Aufgrund unterschiedlicher Finanzierungsströme der Hilfesysteme für Mutter und Kind kommt es jedoch oft zu Unstimmigkeiten in der Finanzierung solcher Einrichtungen. "Suchtprävention funktioniert nur dann, wenn es gelingt, eine vertrauensvolle Mutter-Kind-Beziehung aufzubauen. Dazu müssen Mütter ihre Alltagsprobleme ohne Drogen lösen und Kinder sich entwickeln können, ohne später selbst abhängig zu werden oder psychische Schäden davonzutragen", bekräftigte die CDU-Sozialpolitikerin.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher