Meißner: „Kinder aus Suchtfamilien brauchen besondere Fürsorge“
Erfurt – Die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Beate Meißner, hat eine Landesinitiative für ein flächendeckendes Netzwerk an niedrigschwelligen Hilfsangeboten für Kinder aus suchtbelasteten Familien gefordert. „Kinder aus solchen Familien sind gesundheitlichen und sozialen Risikofaktoren ausgesetzt und brauchen deshalb unsere besondere Fürsorge“, erklärte die CDU-Politikerin nach dem heutigen Parlamentarischen Morgen „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ im Thüringer Landtag. Kritik übte Meißner in diesem Zusammenhang an dem von rot-rot-grün geplanten Landesprogramm solidarisches Zusammenleben. Dieses sieht vor, den Kommunen die Entscheidung selbst zu überlassen, ob ein entsprechendes Beratungsangebot finanziert wird. „Die wichtige Aufgabe dürfen wir nicht von der Finanzkraft der Kommunen abhängig machen“, zeigte sich Meißner überzeugt.
Aus Sicht der CDU-Politikerin muss eine solche Landesinitiative deshalb Weiterbildungsangebote und Unterstützung von Familienhebammen, Schulsozialarbeitern sowie den Mitarbeitern des Allgemeinen Sozialen Dienstes in den Kommunen beinhalten. „Ein wichtiger Baustein hierfür ist die Weiterentwicklung und der Ausbau der Eltern-Kind-Zentren, um auch im Kindergartenalter betroffene Familien zu erreichen“, erläuterte Meißner ihren Vorstoß. Die Initiative könne einen möglichen neuen Schwerpunkt der Stiftung FamilienSinn bilden. Gleichzeitig erneuerte Meißner die Forderung der CDU-Fraktion, als Modellprojekt im Freistaat Thüringen eine stationäre Einrichtung für betroffene Familien zu schaffen. In einem Antrag der CDU-Fraktion von Anfang 2017 (Drucksache 6/3413), der noch im Sozialausschuss beraten wird, wurde dafür das „Suchthilfezentrum für Mutter und Kind Wendepunkt Wolfersdorf“ vorgeschlagen.
Hintergrund:
Vom 11. bis 17. Februar organisieren Hilfeeinrichtungen, Initiativen, Projekte und die Verbände der Sucht-Selbsthilfe eine bundesweite „Aktionswoche für Kinder aus Suchtfamilien“. Mit rund 120 Veranstaltungen und Aktionen in 69 deutschen Städten unterstreicht die Aktionswoche die Forderung nach einem flächendeckenden, regelfinanzierten Hilfesystem. Die Aktionswoche findet zeitgleich auch in den USA und Großbritannien statt.
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher