Voigt: „Das Impfmanagement der Landesregierung ist schlecht“
Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag fordert einen Impfplan für Thüringen. „Das Impfmanagement der Landesregierung ist schlecht“, erklärte CDU-Fraktionschef Prof. Dr. Mario Voigt. Der Freistaat halte im Ländervergleich der bislang durchgeführten Covid-Impfungen die rote Laterne fest in beiden Händen. „Zuallererst müssen die Impfzentren sofort geöffnet werden. Die Landesregierung hat dabei sicherzustellen, dass die Einrichtungen auch von älteren und gebrechlichen Personen erreicht werden können. Sobald die Impfzentren starten, stehen viele Senioren vor dem Problem, dort hin zu kommen“, so Voigt weiter. „Ein Weg können Taxifahrten für betroffene Senioren zu den Impfzentren zu ÖPNV-Preisen sein.“
Auch bei der Organisation der Impfung müsse Thüringen sofort gegensteuern. „Thüringen braucht klare Verantwortlichkeiten, um schneller und zielgenauer zu impfen, und die Bürger müssen verlässlicher und besser informiert werden“, sagte Voigt. Covid-19 bedrohe das Leben zahlloser Menschen. Immer mehr Kliniken stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen. Doch die berechtigte Erwartung, dass große Teile der Bevölkerung schnell und sicher geimpft werden können, werde von der rot-rot-grünen Minderheitsregierung enttäuscht.
Gemeinsam mit Praktikern in Gesundheitsämtern und Kliniken hat die CDU-Fraktion ihren Forderungskatalog für einen ganzheitlichen Impfplan erarbeitet. So müsse etwa sofort ein landesweiter Krisenstab unter Einbindung der Amtsärzte eingerichtet werden. Der Stab solle das Vorgehen in den Landkreisen steuern. Jede in Thüringen durchgeführte Impfung sei schnellstmöglich zentral zu melden. „Zudem braucht Thüringen regionale Koordinatoren in vier einzurichtenden Impfregionen. Deren Aufgabe besteht darin, die mobilen Impfteams für die Pflegeheime und Impfzentren zu steuern, frühzeitige Information sicherzustellen und nötige Vorbereitungsarbeiten vor dem Einsatz der mobilen Teams sicherzustellen“, so Voigt weiter. Auch ein Einsatzplan für die 900 Ärzte, die für Impfungen bereitstehen, sei erforderlich. Sie wüssten oft genug nicht, was sie wann wo tun sollen.
Besonderes Augenmerk legt der Forderungskatalog der CDU-Landtagsfraktion auch auf die Situation in den Kliniken. „In den nächsten Wochen ist eine noch stärkere Überlastung der Kliniken zu befürchten. Hier sollte ein regionales Belegungsmanagement eingeführt werden. Gestaffelt nach vier Regionen und mit jeweiligen Koordinatoren muss sichergestellt werden, dass alle Bettenkapazitäten und Pflegekapazitäten ausgeschöpft werden“, forderte Voigt. Es brauche zudem eine abgestimmte Systematik des Gesundheitsministeriums mit den Gesundheitsämtern bei den Entscheidungen der Kontaktquarantäne. „Es darf keinen Flickenteppich geben, damit sich die Kliniken nicht mit unterschiedlichen Entscheidungen der Gesundheitsämter konfrontiert sehen und auch die Gesundheitsämter Rechtsklarheit haben. Ein einfacher Weg wäre, die Zuständigkeit bei Kliniken dem Gesundheitsamt des Arbeitgebers und nicht dem Wohnort des Mitarbeiters zu erteilen“, so Voigts Vorschlag.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher
Anlage: Impfpapier