Kabinettsbeschluss: Land will bei Bedarf Kapital für die Arena Erfurt GmbH nachschießen
Mario Voigt: Wirklichkeit hat Wunschdenken endgültig eingeholt
Erfurt – „Das ist eine Einladung zur Geldverschwendung.“ Das hat der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Mario Voigt, zum heutigen Kabinettsbeschluss zur finanziellen Absicherung der Betreibergesellschaft der Arena gesagt. Die Landesregierung hat Mittel für die Aufstockung des Stammkapitals zugesagt, sofern es benötigt wird. Darüber hinaus soll die Rücklage der Arena Erfurt GmbH erhöht werden. Voigt verlangte von der Regierung Auskunft, seit wann sie Kenntnis von der Schieflage der Betreibergesellschaft gehabt habe. „Bevor das Land weitreichende finanzielle Zusagen gibt, hätte sie wenigstens prüfen müssen, ob ein Fall von Insolvenzverschleppung vorliegt“. Er forderte die Landesregierung außerdem auf, bei der Stadt Erfurt als Bauherrn Schadenersatz geltend zu machen.
Für Voigt „hat die Wirklichkeit das Wunschdenken in Sachen Multifunktionsarena endgültig eingeholt.“ Nach den Worten des Wirtschaftspolitikers zeigt die Schieflage der Betreibergesellschaft, dass das ganze Konzept falsch angelegt ist. „Die Idee eine Sportstätte zu sanieren, indem sie als Eventarena deklariert und finanziert wird, war von Anfang an schräg. Hinzu kommt, dass die ganze Konstruktion im vorliegenden Fall auch noch auf Kante genäht worden ist. Schon vergleichsweise überschaubare Probleme führen zu Finanzierungsproblemen und einem gewaltigen Imageschaden“, bedauert Voigt. „Noch bevor die Bauarbeiter abrücken und die Gesellschaft ins Laufen kommt, ist das erste Sanierungskonzept fällig. Das nennt man schlicht Missmanagement“, sagte Voigt.
Er kündigte an, genau hinzuschauen, welche Geldströme fließen, um das Steigerwaldstadion als Multifunktionsarena betreiben zu können. Der Abgeordnete befürchtet, „dass das zu einem Grab für offene und verdeckte Subventionen wird“. Als Beispiel nannte er die Idee im Sanierungskonzept, für die sportliche Nutzung durch Erfurter Schulen höhere Zahlungen einzuplanen. Dies sei nichts anderes als eine Quersubvention.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher