Tischner: Grundschulen nicht der geeignete Ort für Resozialisierung
Erfurt – Die CDU-Fraktion erwartet im Bildungsausschuss des Landtags Aufklärung darüber, wie ein verurteilter Mörder als Erzieher an einer Saalfelder Grundschule eingestellt und beschäftigt werden konnte. Das sagte der bildungspolitische Sprecher der Fraktion, Christian Tischner, heute in Erfurt. „Grundschulen sind sicherlich nicht der richtige Ort, um Mörder zu resozialisieren, die ihre Strafe verbüßt haben. Da sind Kommune und Land in Verantwortung gegenüber den Eltern“, so der bildungspolitische Sprecher wörtlich. Seine Fraktion wolle wissen, wie die Anstellung zustande gekommen ist. „Wenn die Fakten bekannt waren, wirft das Fragen auf. Sollten sie nicht bekannt gewesen sein, deutet das auf eine Regelungslücke hin“, so Tischner.
Nach der Berichterstattung der Ostthüringer war in einer Saalfelder Grundschule ein Mann als Erzieher beschäftigt, der 1993 einen Mitschüler mit einem Stromkabel erdrosselt hat. Als „Satansmord von Sondershausen“ hatte dieser Fall deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Die Tat hatte einen rechtsextremistischen Hintergrund. Die drei Tatbeteiligten wurden im Februar 1994 wegen gemeinschaftlich geplanten Mordes verurteilt. Auch nach seiner Haftentlassung soll der Mann Medienberichten zufolge weiter in der rechtsextremen Szene aktiv gewesen sein.
Tischner begrüßte, dass der Mann zunächst vom Dienst suspendiert worden ist. „Darüber hinaus muss jedoch aufgeklärt werden, wie und warum der Mann an diese Stelle gekommen ist. Die Träger von Bildungseinrichtungen sind gegenüber Kindern und Eltern in der Pflicht, bei der Auswahl des Personals besondere Sorgfalt walten zu lassen“, unterstrich der bildungspolitische Sprecher. „Resozialisierung ist gewiss ein Ausweis einer humanen Gesellschaft. Dafür gibt es jedoch andere Möglichkeiten“, so Tischner.
Dr. Karl-Eckhard Hahn
Pressesprecher