Rot-rot-grünes Azubi-Ticket ist Etikettenschwindel
Erfurt – „Der Linkskoalition ist an ihrem eigenen Anspruch gescheitert: Ein landesweites Azubi-Ticket wird es auch weiterhin nicht geben.“ Mit diesen Worten hat der jugendpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Andreas Bühl, die Meldungen kommentiert, wonach die Landesregierung ab August ein „Azubi-Ticket“ einführen will. Bei genauerem Hinsehen entpuppe sich die Ankündigung von Verkehrsministerin Keller bei einer ÖPNV-Konferenz in Suhl jedoch als Etikettenschwindel, erklärte Bühl – denn außerhalb des Verkehrsverbundes Mittelthüringen soll das Ticket nur im Zug, nicht aber in Bussen gelten.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Prof. Dr. Mario Voigt, betonte, es dürfe keine Pflicht zur Finanzierung des Tickets durch die Wirtschaft geben: „Freie Fahrt für Azubis ist gut, aber es darf keine weiteren Zwangsbelastungen für die Wirtschaft geben. Das muss die Landesregierung sicherstellen.“ Die durch das Infrastrukturministerium angekündigte Richtlinie zum Azubi-Ticket müsse zudem unbürokratisch und einfach umsetzbar sein. „Vor allem aber muss sie schnell kommen“, erinnerte Voigt an den Beginn des neuen Ausbildungsjahrs am 13. August.
Bühl bezeichnete die jetzt bekannt gewordenen Pläne der Landesregierung als ersten Schritt, der jedoch angesichts der vollmundigen Ankündigungen im Koalitionsvertrag das eigentliche Ziel verfehle: „Im Grunde macht die Linkskoalition nicht viel mehr, als die ohnehin schon ermäßigten Schülertickets in den Kreisen zusätzlich zu fördern. Auf der einen Seite dünnt Rot-Rot-Grün das Berufsschulnetz aus, die dadurch verschärften Nöte der Azubis im ländlichen Raum vermag sie aber nicht zu lindern“, kritisierte Bühl. „Wer im Landkreis Schmalkalden-Meiningen wohnt und auf die Berufsschule nach Erfurt muss, den lässt die Landesregierung im Regen stehen.“
Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher