Malsch: „Anlage von Blühflächen helfen dem Hamster nicht“
Erfurt – Die vorgeschlagenen Hektarprämien zur Anlage von Blühflächen in der Landwirtschaft sei „die nächste ideologische Nebelkerze aus dem Thüringer Umweltministerium“, kritisiert der landwirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marcus Malsch. Es komme schon fast einem Schildbürgerstreich nahe, die Überpopulation von Feldmäusen auf den Feldern zu bekämpfen, indem einfach die Felder abgeschafft werden. „Umweltministerin Anja Siegesmund hat den Bezug zur Landwirtschaft mit diesem Vorschlag völlig verloren“, so Malsch weiter.
Hintergrund der Kritik ist die Ankündigung eines Förderprojekts, mit dem das Umweltministerium den von Feldmäusen gebeutelten Rapsbauern nach eigener Aussage entgegenkommen will. Dabei werde die Aussaat von Blühflächen mit 962 Euro pro Hektar unterstützt, teilte das Ministerium am Wochenende mit. So könnten die Betriebe bei den Feldmausschäden finanziell unterstützt werden. „Der Haken dabei ist nur: Das Programm verringert die Anzahl der Mäuse je Hektar Feldfläche überhaupt nicht. Stattdessen werden die traditionellen Fruchtfolgen in der Landwirtschaft durcheinandergebracht und die Felder in ertraglose Flächen umgewandelt.“ Zugleich würden die Lebensbedingungen der streng geschützten Feldhamster weiter erschwert. „Es sind Feld- und keine Wiesenhamster“, so Malsch. Die Tiere haben ihren Lebensraum bevorzugt auf den Äckern, wo die Mäuse auch weiterhin bekämpft werden müssen.
Die CDU hat sich wiederholt für eine Hamsterverschonende Form der Mäusevergiftung ausgesprochen, bei der eine kleine Menge Gift vom Landwirt direkt als Köder in die Mäuselöcher eingebracht wird. Dagegen habe sich Ministerin Siegesmund Monate lang geweigert und sich mit Landwirtschaftsminister Hoff (Linke) gestritten. „Nun sind die Einkommensverluste für die Landwirte da. Also erfindet die Landesregierung ein aus meiner Sicht untaugliches Kompensationsprogramm. Es soll offensichtlich verschleiert werden, dass die bisherige Blühstreifenförderung des Ministeriums von den Landwirten kaum nachgefragt wurde.“ Zudem bezweifelt der christdemokratische Landwirtschaftsexperte, dass die zur Finanzierung herangezogenen Bundesmittel für den Insektenschutz auf solch eine Weise überhaupt eingesetzt werden dürfen und zudem erschwerten bürokratischen Vorgaben unterliegen.
Matthias Thüsing
Stellv. Pressesprecher