Tischner: Erneuter Schlag gegen die Attraktivität des Lehrerberufs in Thüringen
Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag bemängelt fehlende Beförderungsmöglichkeiten für Lehrer, die keine Funktionsstellen innehaben. Das ergibt sich nach Informationen des bildungspolitischen Sprechers der Fraktion, Christian Tischner, aus dem geplanten Beförderungs- und Besoldungsrecht. „Die Landesregierung plant den nächsten Schlag gegen die Attraktivität des Lehrerberufs in Thüringen, der bundesweit seines Gleichen sucht. Aus einem Informationsschreiben des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport, auf welches in der heutigen Ausgabe der Ostthüringer Zeitung Bezug genommen wird, wird deutlich, dass zwar künftig Regelschullehrer eine ruhegehaltsfähige Zulage erhalten sollen. Gleichzeitig sollen jedoch Beförderungsmöglichkeiten für Lehrer wegfallen, die keine der wenigen Funktionsstellen innehaben. Und zwar in allen Schularten.“ Er kündigt für die CDU-Fraktion an, das Thema in der nächsten Sitzung des Bildungsausschusses aufrufen zu wollen.
Tischner weiter: „Dieses Modell schadet den Lehrerinnen und Lehrern in Thüringen mehr als es nützt, denn es versperrt jungen Lehrern wichtige Zukunftsperspektiven und Aufstiegschancen.“ Gerade im Regelschulbereich heißt das, dass nur noch der Schulleiter und stellvertretende Schulleiter beförderungsfähige Ämter sind, an Gymnasien zusätzlich noch die Oberstufenleiter. Das bedeutet für die derzeit rund 187 Regelschulen maximal 374 Beförderungsstellen. Für Gymnasien 255 Stellen bei 85 Schulen. Derzeit arbeiten an beiden Schularten jeweils rund 4.200 Lehrerinnen und Lehrer. „Dies stellt gegenüber anderen Bundesländern einen weiteren Wettbewerbsnachteil dar“, so Tischner. Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag wird sich weiterhin für ein Beförderungssystem einsetzen, das die Übernahme von zusätzlichen Aufgaben belohnt und das Aufstiegsbeförderungen ermöglicht, insbesondere bei der Übernahme einer Tätigkeit als Ausbildungsverantwortlicher, Koordinator für den außerschulischen Bereich, Mittelstufenkoordinator, Beratungslehrer, Fachleiter und Fachberater.
Angesicht des anstehenden Generationswechsels an den Thüringer Schulen, kann es sich Thüringen nicht mehr leisten, gut ausgebildete junge Lehrer an andere Bundesländer zu verlieren. „Insofern müssen wir in Thüringen alles dransetzen, gute Einstellungs- und Beschäftigungsbedingungen aber auch Aufstiegsmöglichkeiten zu bieten“, schloss Tischner.
Kristina Scherer
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit